Video Bearbeitung: DVD > MPG

Ein, zwei Monate ist es her, seit ein Kollege angerufen hat: Ich hab‘ hier eine DVD mit einem Video. Auf einem Computer kann ich sie anschauen auf einem anderen nicht und kann man die nicht ins Internet rein stellen. Ich: das mit den Videos ist leider nicht ganz so einfach. Da musst du einen entsprechenden Player installiert haben bzw. das Video in ein Internet taugliches Format konvertieren. Leider kenne ich mich mit Video-Bearbeitung nicht so aus. Sorry.

Nun vor einer Woche ist besagte Video-DVD über Umwege trotzdem zu mir gekommen. Ich soll sie in ein Computer taugliches Format umwandeln. Oje… das wird jetzt viel „googeln“ bedeuten.

Ok, mal schauen was auf der DVD drauf ist. Ein Ordner Video VIDEO_TS und darin BUP, IFO und VOB Dateien. Wikipedia fragen: VIDEO_TS. Aha, Video_TS ist eine technische Spezifikation zur Speicherung von Videos auf einem DVD-Datenträger.

Die im Ordner VIDEO_TS abgespeicherten Dateien enthalten Folgendes:

.IFO: Informationen über den Aufbau und die Navigation, sowie Informationen zur Wiedergabe der VIDEO_TS.VOB-Dateien.

.BUP Backup der VIDEO_TS.IFO-Datei

.VOB Video-Objekte

Und nun die Frage: wie die VIDEO DVD in ein Internet taugliches Format konvertieren. Als stolzer Besitzer von Adobe Premiere Pro denke ich mir sofort: einfach öffnen und neu speichern. Denkste. Erstens kann Adobe Premiere Pro, trotz seines stolzen Preises, keine VOB Dateien öffnen und zweites ist bei Videos sowieso nix mit öffnen und neu speichern. Da muss man sich schon mit encoden, decoden bzw. zumindest mit einem Video Konverter beschäftigen.

Also Google fragen. Ich finde folgende Aussage: VOB Dateien auf Festplatte kopieren und Endung in „mpg“ umbenennen. Scheint zumindest insofern zu funktionieren als das der Windows Media Player die so umbenannte Datei auch irgendwie (wenn auch mit diversen Problemen) abspielt.

Eine genauere Recherche fördert aber zu Tage: VOB enthält zwar MPEG, ist dem aber nicht gleich zu setzen. Besser also einen Spezialisten zu Hilfe holen, der aus den VOB Dateien (eine Video DVD könnte auch aus mehreren VOB Dateien bestehen) ein ordnungsgemäßes MPEG erstellt.

Wieder googeln bis dieser Spezialist mit VOB2MPG gefunden ist. Das Freeware Tool wandelt die DVD in ein MPG Datei um. Super. Jetzt macht der Windows Media Player keine Probleme mehr aber was sehen meine Augen? Die Menschen schauen irgendwie schlanker aus als sie tatsächlich sind. Was ist denn da schief gelaufen?

Wieder googlen. Aha das Pixelseitenverhältnis scheint das Problem zu sein. Bildpunkte beim in Europa üblichen PAL Fernsehen sind bei 4:3  leicht rechteckig und bei 16:9 deutlich rechteckig, also nicht quadratisch. Die Auflösung beträgt in beiden Fällen 720×576 Bildpunkte, unterschiedlich ist nur das jeweilige Pixel-Seitenverhältnis: Bei 4:3-Aufnahmen liegt es bei 1,07 und bei 16:9-Breitbild bei 1,42.

Am Computer werden Videos mit quadratischen Pixeln dargestellt was bei der Darstellung von DVDs, welche für den Fernseher bestimmt sind, zu einem verzerrten Bild führt. Lösung: ein Videoschnittprogramm, welches das Pixel Seitenverhältnis korrigieren kann.

Ok, Adobe Premiere Pro starten und die MPG Datei, welche ich mit VOB2MPG konvertiert hatte, importieren. Denkste, wieder nix. Adobe Premiere Pro sagt: Beim Dekomprimieren des Audio/Video ist ein Fehler aufgetreten.

Was nun? Keine Ahnung. Wieder googlen. Any Video Converter soll mein Freund sein. Ok, die Freeware ist schnell installiert und leicht zu bedienen. Leider erzeugt das Programm gepaart mit meinen sehr wenigen Video-Bearbeitungskenntnissen eine extrem schlechte Qualität. Ich probiere die verschiedensten Ausgabeformate von avi, wmv bis mpg aus. Immer ziemlich miese Qualität. Was mache ich nur falsch? Irgendwann springt mir die Video Bitrate ins Auge. Ok, probieren wir mal das. Ich stelle das Maximum ein und siehe da. Ergebnis super Qualität.

Mein Problem des verzerrten Videos ist zwar immer noch nicht gelöst, aber ich bin ein Stück weiter, nun kann ich zumindest die mit dem Any Video Converter produzierte avi Datei in Adobe Premiere Pro importieren.

So nun noch in Adobe Premiere Pro einen Rechtsklick auf die importierte avi Datei, dann auch ändern, Filmmaterial interpretieren und Pixel-Seitenverhältnis angleichen an D1/DV PAL Widescreen 16:9 (1,4587). Jetzt noch die avi Datei in die Timeline ziehen und das Ganze dem Adobe Media Encoder zum Kodieren übergeben.

Schön, endlich habe ich so eine gelungene MPG Datei, die am PC ordnungsgemäß und visuell korrekt abgespielt werden kann.

Nun noch auf YouTube hochladen. Oje, das Video ist etwas mehr als 15 Minuten lang. Vor zwei Woche habe ich schon einmal mehrere Stunden investiert, um einige Videos zurecht zu schneiden. Also doch noch nicht fertig.

Endlich ist es soweit. Bei YouTube anmelden und Klick auf Video hochladen. Aber was sehe ich da? YouTube sagt: „Congratulations! Your account is now enabled for uploads longer than 15 minutes. Click the Upload button below to select a video.“

Arrrg. Soviel Zeit umsonst investiert. Aber trotzdem Danke YouTube. Zumindest kann ich in Zukunft Videos (beinahe) unendlicher Länge hochladen. Die Begrenzungen sind: 2 GB, wenn kein Java installiert ist oder 20 GB, wenn Java installiert ist. Damit kann man natürlich leben.

Endlich ist die VIDEO DVD im Kasten bzw. auf YouTube (zwar noch nicht öffentlich, denn die Urheberrechte müssen noch abgeklärt werden, aber zumindest ist sie mal vorbereitet.)

Hier nochmals die Zusammenfassung:

  1. DVD mit  VOB2MPG in MPG konvertieren
  2. Mit Any Video Converter MPG nochmals in MPG mit einem gängigen Video Codex und hoher Bitrate (hohe Qualität) konvertieren.
  3. Mit Adobe Premiere Pro Pixel-Seitenverhältnis ändern
  4. Mit Adobe Media Encoder neu kodieren.

So viele Schritte, nur um aus einer DVD eine Internet taugliche Datei werden zu lassen.

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3 thoughts on “Video Bearbeitung: DVD > MPG”

  1. krad-alfred says:

    Zum Konvertieren benutze mal das porgamm Super und xMedia recorde, da bekommst du fast alle bekannte Formate hier, wobei sich fürs Netz Flash anbietet. Auf dem PC würde ich den VCL Player installieren.

    Tschüß krad-alfred

  2. Webmaster says:

    Hallo Alfred,

    danke für den Tipp.

    Grüße
    Dietmar

  3. Eva says:

    Zum Konvertieren benutze mal das porgamm Super und xMedia recorde, da bekommst du fast alle bekannte Formate hier, wobei sich fürs Netz Flash anbietet. http://www.convert-avitomp4.com.

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