Unterschied Klicks AdWords und Besuche bzw. Besucher

Da ich heute zufällig über den Artikel: Warum Zahlen in AdWords und Google Analytics unterschiedlich sind von Patrick Ludolph gestolpert bin, hier mal meine Erfahrung mit AdWords, Klicks, Besucher und dem Google Support. Ich hatte bei einem Projekt gemerkt, dass die Besucherzahlen stark rückläufig waren. Eine Kontrolle ergab, dass dies vor allem darauf zurückzuführen war, dass die Besucher von AdWords total eingebrochen sind, obwohl im AdWords-Konto Klicks wie eh und je verzeichnet und verrechnet wurden.

Die Besucher habe ich sowohl mit Google Analytics als auch mit PhpmyVisites ermittelt. Die beiden Statistik-Tools weisen bei mir mehr oder weniger einen Unterschied von circa 10% bis max. 20% auf. Also alles im Rahmen des Erklärbaren. Die Unterschiede zwischen den AdWords-Klicks und den aufsummierten Besuchern von Google (googleorganic + googlecpc), welche die beiden Statistik-Tools anzeigten waren aber beträchtlich. Wenn ich die Besucher von Google organic rausrechnete waren es immer noch 6x soviele Klicks wie Besucher!

Ich habe darauf eine Email an den Google Support geschrieben und das Problem geschildert. Hier die Rückmeldung (vielleicht ist sie für den einen oder anderen Leser interessant):

I. Weiterleitung
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Eines der häufigsten Probleme bei Weiterleitungen besteht darin, dass Preis-pro-Klick-Daten nicht ordnungsgemäß erfasst werden. Folgende Situation ist typisch:

* Ein Besucher klickt auf eine AdWords-Anzeige, über die er zu www.beispiel.de?gclid=XDF geleitet wird.

(Der Parameter gclid wurde von der automatischen Tag-Kennzeichnung von Google AdWords zum Erfassen von Kampagnen-, Medien- und Keyword-Daten in Analytics hinzugefügt. Diese Situation trifft auch auf manuell angewendete Kampagneninformations-Kennzeichnungen zu, wie zum Beispiel
www.beispiel-de?utm_source=Google&utm_medium=ppc.)

* Mit www.beispiel.de?gclid=XDF wird der Browser des Besuchers zu www.advertiser.com/product.htm weitergeleitet, wobei der Parameter gclid wegfällt.

Damit dem Klick Preis-pro-Klick-Daten zugeordnet werden können, muss die Zielseite (im Beispiel oben www.beispiel.de) mit dem Tracking-Code von Google Analytics erfasst werden. Stellen Sie sicher, dass vor der Weiterleitung genügend Zeit zur Ausführung des Tracking-Codes von Analytics auf dieser Seite vorhanden ist. Möglicherweise ist es erforderlich, vor der Weiterleitung eine Verzögerung einzufügen, damit die Kampagnenparameter aufgezeichnet werden können.

Alternativ können Sie die Parameter in der URL an die Zielseite der Weiterleitung (im Beispiel oben www.advertiser.com/product.htm) übergeben.
Wenn die Parameter in der URL vom Tracking-Code von Analytics auf der Zielseite ausgelesen werden, wird der Besuch den entsprechenden Kampagneninformationen zugeordnet.

II. Klicks und Besuche
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Es besteht ein bedeutender Unterschied zwischen Klicks (wie in
AdWords-Kampagnen-Berichten) und Besuchen (in Ihren Suchmaschinen- und Besucherberichten). Die Spalte „Klicks“ in Ihren Berichten gibt an, wie oft Ihre Anzeigen von Besuchern angeklickt wurden, während Besuche die Anzahl eindeutiger, durch Ihre Besucher gestarteter Sitzungen wiedergibt.
Die beiden Werte können aus mehreren Gründen nicht übereinstimmen:

Ein Besucher klickt unter Umständen mehrmals auf Ihre Anzeige. Wenn eine Person mehrmals in derselben Sitzung auf eine Anzeige klickt, zeichnet AdWords mehrere Klicks auf, während Analytics die einzelnen Seitenzugriffe als einen Besuch verzeichnet. Hierbei handelt es um gängiges Verhalten unter Besuchern, die Angebote vergleichen.

Ein Nutzer klickt eventuell auf Ihre Anzeige und wird dann später während einer anderen Sitzung über ein Lesezeichen direkt zu Ihrer Website zurückgeleitet. Die Verweisinformationen von dem ursprünglichen Besuch bleiben in diesem Fall erhalten, sodass der eine Klick zu mehreren Besuchen führt.

Ein Besucher klickt unter Umständen auf Ihre Anzeige, lässt sie aber nicht vollständig laden, weil er zu einer anderen Seite navigiert oder auf die Anhalten-Schaltfläche des Browsers klickt. In diesem Fall kann der Analytics-Tracking-Code nicht ausgeführt werden und die Tracking-Daten an die Google-Server senden. AdWords registriert jedoch einen Klick.

Zur Gewährleistung einer möglichst korrekten Abrechnung filtert AdWords ungültige Klicks automatisch aus Ihren Berichten heraus. Analytics erstellt jedoch zu diesen Klicks Berichte über entsprechende Besuche auf Ihrer Website, um den gesamten Datenverkehr darzustellen.

 

Diese Rückmeldung konnte mich nicht wirklich zufrieden stellen.

Bzgl. Punkt I. Weiterleitung

Da ich in letzter Zeit keine Änderungen am besagten Projekt vorgenommen hatte wollte ich nicht glauben, dass die effektiv vorhandene Weiterleitung (es ist eine Frame-Weiterleitung!), die früher keine Probleme machte, jetzt auf einmal Probleme machen solle. Trotzdem habe ich die AdWords-Kampagne so umgestellt, dass die Ziel-URL nicht mehr auf die Frame-Weiterleitung, sondern auf die effektive Landingpage (andere Domain) zeigte.

Bzgl. Punkt II. Klicks und Besuche

Die angeführten Punkte könnten nur einen kleinen Unterschied Klicks Besuche von maximal 10% bis max. 20% erklären. Darum habe ich nochmals nachgehackt und darauf folgende Rückmeldung vom Google Support bekommen:

1. Unterschiedliche Terminologie: Stellen Sie sicher, dass äquivalente Elemente miteinander verglichen werden. Google AdWords erfasst Klicks, während in Google Analytics Besuche protokolliert werden. Falls ein Nutzer innerhalb von 30 Minuten zweimal auf Ihre Anzeige klickt, ohne dabei das Browserfenster zu schließen, wird dies von Analytics als ein Besuch auf Ihrer Website gewertet, selbst wenn der Nutzer Ihre Website verlassen hatte und kurz darauf wieder zurückgekehrt ist. Wenn ein Nutzer beispielsweise einmal auf Ihre Anzeige, auf die Schaltfläche „Zurück“ und dann erneut auf Ihre Anzeige klickt, werden von AdWords zwei Klicks registriert, während Analytics einen Besuch registriert.

2. AdWords-Filterfunktionen: AdWords filtert bestimmte Klicks automatisch aus Ihren Berichten heraus, während Analytics Berichte zu den resultierenden Besuchen auf Ihrer Website erstellt. Die Klicks, die von uns aus Ihren AdWords-Berichten herausgefiltert werden, sind gelegentliche Vorfälle durch einen Nutzer, der wiederholt auf Ihre Anzeige klickt, um somit Ihre Kosten oder Ihre Klickrate (Click-through-Rate – CTR) zu erhöhen. Diese Klicks werden von AdWords als nichtig erachtet und automatisch aus Ihren AdWords-Berichten herausgefiltert. Diese möglicherweise ungültigen Klicks werden Ihnen nicht in Rechnung gestellt.

3. Nicht mit Tags gekennzeichnete URLs: Wenn die automatische Tag-Kennzeichnung deaktiviert ist und die Ziel-URLs keine manuell mit Tags gekennzeichneten Kampagnen-Tracking-Variablen enthalten, wird der Besuch nicht als Google Preis-pro-Klick (Cost-per-Click – CPC) markiert, sondern eventuell der indexbasierten Google-Suche zugeordnet. Vergewissern Sie sich, dass für Ihr AdWords-Konto entweder (1) die automatische Tag-Kennzeichnung aktiviert ist oder (2) an das Ende jeder Ziel-URL Kampagnen-Tracking-Variablen angefügt sind.

4. Zielseiten-Tracking-Code: Wird die Zielseite für Ihre Anzeigen nicht erfasst, werden Ihre Kampagneninformationen nicht an Analytics übergeben.
Vergewissern Sie sich, dass Sie alle Zielseiten für Ihre AdWords-Anzeigen erfassen.

5. Browser-Einstellungen für Besucher: Besucher, die Ihre Seite über AdWords erreichen, haben möglicherweise JavaScript, Cookies oder Images deaktiviert. In diesem Fall kann Google Analytics diese Besucher nicht angeben, sie werden jedoch über AdWords angegeben. Damit Google Analytics einen Besuch angeben kann, muss der Besucher für Ihre Seite JavaScript, Images und Cookies aktiviert haben.

6. Code kann nicht geladen werden: Klicks, die auf Google AdWords, aber nicht auf Google Analytics angegeben wurden, resultieren möglicherweise aus einer Blockierung zwischen dem Google AdWords-Klickereignis und der Fähigkeit, den Tracking-Code auf der Zielseite zu laden. Wenn dies der Fall ist, müssen Sie sicherstellen, dass Ihre Internet-Hosting-Server ordnungsgemäß funktionieren, dass die Seite für alle möglichen Nutzer und IPs geladen wird und dass der Tracking-Code ordnungsgemäß auf Ihren Webseiten installiert ist.

7. Durch Weiterleitungen in Zielseiten wird möglicherweise die Ausführung von Google Analytics-Code verhindert. In diesem Fall kann nicht festgestellt werden, ob der Besuch von einer bezahlten Suchkampagne ausgeht. Falls Ihre Anzeige zum Beispiel auf http://www.meinedomain.de/index.html verweist, Sie jedoch eine 301-, 302- oder JavaScript-Weiterleitung von dieser URL auf http://www.meinedomain.de/page2.html erstellt haben, gehen bei der Weiterleitung die ursprünglich der Zielseite angehängten Kampagneninformationen verloren.

 

Mit dieser Rückmeldung war ich also keinen Schritt weiter. Aber!

Tag für Tag wurden die Besucher von Google wieder mehr und mehr und nach circa 3 Wochen haben sie sich wieder vollständig normalisiert, sodass sich wieder ein passables Verhältnis von ADWords-Besucher und AdWords-Klicks einstellte (5% mehr Klicks als Besucher)!

Also ich muss sagen, ich bin insgesamt mit dem Google Support sehr zufrieden! Irgendetwas haben die Google Leute da sicherlich korrigiert, auch wenn ich nicht erfahren habe was es war 😉 Ende gut, alles gut!

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2 thoughts on “Unterschied Klicks AdWords und Besuche bzw. Besucher”

  1. reinhard says:

    Also mal überhaupt von google aufgenommen zu werden ist nicht immer einfach. Und das mit den adwords usw. ändert google ja scheinbar laufend.

  2. admin says:

    Hallo Reinhard,
    erst mal vielen Dank für deine Rückmeldung.

    Ich kann dir aber nicht ganz beipflichten. Im Google Index aufgenommen zu werden ist sogar sehr einfach. Du musst nur ein zwei Backlinks besorgen, wie du es hiermit auch gemacht hast. Leider sehe ich, dass deine Website keine suchmaschinenfreundliche UrLs aufweist. Das ist zwar kein Hindernis, aber könnte die Sache etwas schwieriger machen. Ich schlage dir vor mit deinem Webmaster mal über die Rewrite-Engine zu reden, dann wird das mit Google & Co auch viel besser klappen 😉

    Bzgl. AdWords muss man Google einfach dauernd auf die Finger schauen. Google und auch andere Werbeplattformen haben nämlich ein Problem mit ungültigen Klicks (Klicks die Betrüger ohne Interesse an den Angeboten generieren, um einen höheren Gewinn für Ihr AdSense zu erzielen).

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